Filialkirche St. Martin, Niederwöhr
In Niederwöhr sah die Lokaltradition lange Zeit die Urzelle des Klosters Münchsmünster. Es war wohl eher ein Meierhof des Klosters.

Die Filialkirche St. Martin steht am südöstlichen Ortsrand in beherrschender Lage auf freiem Feld. Der schlichte Bau mit zwei Achsen spitzbogiger Fenster besitzt einen flach gebrochenen Chor mit 3/8-Schluß, einen westlichen Dachreiter mit achteckigem Glockengeschoss und Zwiebelhaube.
Eine westliche Eingangshalle mit zwei rundbogigen Portalen ermöglicht den Zugang ins Innere.
St. Martin ist eine flachgedeckte Saalkirche mit tonnengewölbtem, leicht eingezogenem Chor und westlicher Empore. Im Inneren des Langhauses wird die Geschichte des Baus ablesbar: Der Urbau war eine Kirche des 12. Jh., kleiner und niedriger als die bestehende. Sie steckt noch in den Mauern des Langhauses, wo die alte Raumhöhe als kräftiger Mauervorsprung sichtbar ist. Dieser Bau wurde im 16. Jh. im Langhaus um eine Achse und den Chor erweitert, außerdem erhöht.
Die Deckenstukkaturen mit den Evangelistensymbolen entstanden bei der letzten Restaurierung 1988/89 um ein älteres Mittenoval mit dem IHS-Monogramm, im Chor ein Stucktondo mit dem apokalyptischen Lamm. "Eine durchgreifende" Restaurierung fand 1899 statt.