Ortsteile

Die Gemeinde mit ihren Ortsteilen, Weilern und Einöden

Im Zuge der Gebietsreform des Landes Bayern wurde die Gemeinde Münchsmünster mit den Gemeinden Ober-, MItter- und Niederwöhr sowie den Ortsteilen Auhausen und Forstpriel zum 01. Mai 1978 neu gebildet.

 

Obwohl diese sowohl in baulicher, wirtschaftlicher als auch kultureller Hinsicht immer enger zusammenwachsen, haben sie sich doch ihre historisch gewachsenen Charaktereigenschaften bewahrt: alle Ortsteile verfügen über ihren ganz eigenen Charme, den es zu entdecken lohnt.

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Von den drei Ortschaften mit Namen Wöhr, ist das Dorf Niederwöhr das älteste. Seine Entstehung reicht in das 7. Jahrhundert zurück. In Niederwöhr befand sich nahe der Kirche eine mit doppelten Wall geschützte Wohnanlage, weshalb der Ort in ersten Urkunden auch Burgstall genannt wurde. Hier verfasste im frühen 13. Jhrd. der Dichter „Reinbot von Turn“ den mittelhochdeutschen „Georgsroman“, in welchem er in Vers 5296 auch das nahe gelegene Frauenkloster „Gisifelt“(=Kloster Geisenfeld) erwähnt. Es kann als weitgehend gesichert angesehen werden, dass Niederwöhr Stammsitz des „Geschlechts der Münsterer“ war. Auch auf den ältesten Karten war sogar die ganze Niederung zwischen Vohburg und Gaden mit Uerid (Werid) bezeichnet. Der Name Wöhr geht zurück auf das mittelhochdeutsche „wert“, welches so viel wie Insel oder erhöhtes, wasserfreies Land bedeutet. Niederwöhr hat heute 97 Einwohner und ist damit der kleinere der drei Wöhrer Orte.

 

Die Kirche St. Martin wurde im 12. Jahrhundert errichtet und 2017 renoviert.

Der heute 169 Einwohner zählende Ort trat als letzte der drei „Wöhr-Orte“ erst vom 13. Jahrhundert ab in Erscheinung (Mitterwerde/Mitterwerdt, Mittlerwere). Urkundlich wird es erstmals am 8. Januar 1350 genannt. Es wechselte ein paar Mal seinen Besitzer. U.a. findet man im 17. Jhrd. die Schlossherren von Wackerstein als Herrschaft. Ab 1312 gehört Mitterwöhr dem Angerkloster zu München und erhält die Hofmarksgerichtsbarkeit, die bis 1597 ausgeübt wird. Ober- und Niederwöhr dagegen kamen zu Münchsmünster und blieben dem Kloster auch weiterhin zugehörig.

 

Die Kirche St. Vitus wird von einem alten Friedhof umgeben. Dieser wird von einer Mauer mit Schießscharten eingegrenzt, die jedoch geschlossen sind. Für das heutige Gebäude der Kirche wurden bereits ältere Teile verwendet. Außerdem wurde der Neubau auf das 1,5 fache des ursprünglichen Baus verlängert und um etwa 65 cm erhöht. Der Kirchturm ist im spätromanischen Stil gebaut und umfasst drei Stockwerke. Er befindet sich im Westen der Kirche und wird von einem Satteldach abgeschlossen. Die Kirche ist eine Filialkirche der Pfarrei Sankt Sixtus aus Münchsmünster.

Erst ab 1100 taucht Oberwöhr als Oberemowerde, Obernwerde, Obernwerth und Oberwerd auf. Die neue Ortschaft zwang das alte ursprüngliche Wöhr, um Verwechslungen vorzubeugen, sich zum Unterschied Niederemowerde, Nydernwerd oder Niderwerd zu nennen.

 

Bei der Bildung der politischen Gemeinden in den Jahren 1808/1818 wurden die Einöde Griesham sowie die Ortschaften Nieder-, Mitter- und Oberwöhr zu einer selbständigen Gemeinde Wöhr zusammengefasst. Im Rahmen der Gebietsreform von 1978 erfolgte die Eingliederung dieser Orte in die Gemeinde Münchsmünster.

 

Heute zählt Oberwöhr 183 Einwohner.

 

Die kleine Kapelle konnte am 08. Juni 2002 ihr 100 jähriges Bestehen feiern.

Der Weiler mit seinen 5 Anwesen ist zwischen den Gemeinden Münchsmünster und Pförring in eine Auenlandschaft der Donautalebene eingebettet.

 

Auhausen kann auf eine fast tausendjährige Geschichte zurückblicken. Orte mit dem Namensbestandteil „hausen“ dürften im 8. Jahrhundert entstanden sein. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1110 als „Hartwig“ und sein Bruder „Ruotker“ einen halben Acker bei Auhausen übertragen. In älteren Urkunden wird Auhausen auch als „in insula Ouhusum“ bezeichnet, wodurch die frühere exponierte Lage des Ortes innerhalb der Flussniederungen von Ilm und Donau verdeutlicht wird.

Das Waldareal Prielholz beiderseits der Bahnlinie erscheint unter den Namen Prüll oder Pruell. Priel, mittelhochdeutsch bruel, lat. Brogilus, bedeutet sumpfige, mit Buschwerk oder Bäumen bewachsene Wiese, die von einem Bächlein oder künstlich angelegten Wassergraben bewässert wurde. Vielfach wurden solche Flächen, halb Wald und halb Wiese, als herrschaftliche Parks mit Tierzwingern hergerichtet und unterhalten.

 

Das Prielholz gehörte teilweise zum Klosterbesitz. In einem Hofgerichtsurteil von 1509 wurde das Recht am Klosterwald zum Priel dem Dorfschmid abgesprochen.

 

Heute hat Forstpriel ca. 87 Einwohner und grenzt an die in die 70er Jahre entstandene Waldsiedlung zwischen der Bahnlinie und Ingolstädter Straße.

Die Kraft des fließenden Wassers bildete eine der ältesten und bedeutendsten Energiequellen. So war man mit dem Heimatfluss schon seit den ersten Ansiedelungen vor allem wirtschaftlich aufs engste verbunden. Man brauchte Mühlen mit großen Wasserrädern um Getreide mahlen zu können und im 20. Jhrd. wurden sie größtenteils zu Elektrizitätswerken umfunktioniert.

 

So alt wie das erste Kloster dürfte auch die Dirnbergermühle (= Mühle am dürren/trockenen Berg) oder Bruckmühl (= Mühle an der Ilmbrücke) oder Obermühl (= im Gegensatz zur Niedermühle höher gelegen) sein und somit die älteste Mühle in unserem Raum.

Die Niedermühle, die tiefer als die Dirnbergermühle liegt (daher auch 1524 erstmals als Niedermühle bezeichnet), wird erst mit dem neu aufgebauten Kloster als Minchsmihl oder Klostermihl in Verbindung gebracht.

 

Sie dürfte im 12. Jahrhundert entstanden sein und gehörte bis zum Verkauf des Klosterbesitzes (1815) zum Kloster. Daher auch anfangs „Klostermihl“ genannt.

 

Bis zum 20. Jahrhundert wurde die Niedermühle nur als Getreidemühle gebraucht und lieferte lange Zeit das Mehl für die Insassen des Klosters. Nach seinem Niedergang im Jahre 1817 ging die Niedermühle in Privatbesitz über. 1925 wurde sie von der „Elektrizitäts-Genossenschaft-Münchsmünster-Schwaig“, gekauft und bis zu deren Auflösung im Jahre 1969 vornehmlich als Stromerzeuger verwendet. Seit 1970 befindet sie sich wieder im Privatbesitz und wurde für eine effizientere Stromerzeugung umgebaut und erneuert.

Die Einöde liegt in einer Auenlandschaft der Donautalebenen und wird als Gutshof betrieben.

 

Die Entstehung des Hofes reicht vermutlich bis in das 9. /10. Jahrhundert zurück.  Der Name des Ortes leitet sich von dem mittelhochdeutschen „Griez“ (=Sand, Kies) und „Ham“ (=Heim) ab. Im Jahre 1375 erwarben die aus Vorarlberg stammenden Schellenberger den Hof zusammen mit dem Dorf Niederwöhr . 1442 gelangte Griesham für kurze Zeit in den Besitz der Herren von Train, um dann 1469 an das Klosters Münchsmünster weiter veräußert zu werden. Um 1470 lebte hier der „Selige Bauer von Griesham“. Dicht am Hof befand sich eine zu Ehren des Bischofs Ulrich von Augsburg errichtete Kapelle, welche 1803 in den Wirren der Säkularisation abgerissen wurde.

Die in einer Auenlandschaft und unmittelbar am Fluss Ilm liegende Einöde wird als Gutshof betrieben.

 

Nach Urkunde 93 kauft Abt Dietrich von Ott Prewe zu Minnster eine Wiese in der Painten (Gelände zwischen Kläranlage und Ilm) zu freiem Eigen. 1224 heißt es „Owe ze Swaige“ = Au zu Schwaig oder 1284 „villa in der Aw“ = Dorf in der Au usw. Die Au knüpft nach Laut und Begriff an die Ach und damit an das lateinische aqua = Wasser an und bedeutet Insel oder Halbinsel mit wasserreichem Wald-, Wiesen- und Weideland, das ein Bach oder Fluss durch seine Arme bildet.

 

Im Mittelalter bestand der Weiler aus bis zu 5 Gehöften und wurde im Jahre 1284 erstmals urkundlich erwähnt, als Bischof Heinrich II von Regensburg dem Kloster Münchsmünster zwei Teile des Zehenten zu „Au“, das zur Pfarrei Pförring gehörte, übergab. Tatsächlich dürfte der Ort jedoch viele Jahrhunderte älter sein.

 

Zur Erinnerung an die früheren Gehöfte, wurde 1860 gegenüber dem Gut eine kleine Kapelle errichtet.

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